FLEDERMAUSFREUNDLICH?

070309_regelschule_kiliansberg_detailWie sieht ein FLEDERMAUSFREUNDLICHES Gebäude aus?

Fledermäuse nutzen verschieden Bereiche eines Gebäudes als Quartier. Spaltenbewohnende Arten, wie etwa die Zwergfledermaus schlüpfen hinter Fassadenelemente (abstehende Schieferplatten, Bretterverkleidungen oder gerissenen Putz) oder direkt in oder zwischen die Hohlblock- oder Mauersteine, wenn die Fugen mal nicht ganz so akkurat verputzt sind. Aber auch der vom Aussterben bedrohte Fensterladen bietet den Tieren häufig ein attraktives Tagesquartier. Gern werden auch die schmalen Spalten hinter Dachkästen oder Schornsteinverkleidungen besiedelt.

IMG_0337Freihängende Arten, wie etwa das Große Mausohr oder die Kleine Hufeisennase sind sozusagen auf der Suche nach einem Dach über dem Fuß. Sie hängen sich an Decken in geschützten, ruhigen und halbwegs dunklen Räumen. Meistens sind es die Dachböden, in denen man auf diese Fledermausarten trifft. Der Bereich zwischen den Dachsparren, nicht selten direkt an den Dachziegeln oder an den Stößen der Unterspannbahnen gehört ihnen. Wichtig ist der unbehinderte Zugang zu den Räumen. Fledermäuse sind sehr standorttreu und suchen immer wieder dasselbe Quartier über den selben Zugang auf.

Fledermäuse bevorzugen es, einen ruhigen, abgedunkelten und zugluftfreien Schlafplatz zu haben, an dem sie nicht gestört werden. Durchzug, Lärm, Licht, Erschütterungen mögen die Tiere nicht.

DSC03816Wie sieht ein FLEDERMAUSFREUNDLICHER Garten aus?

Der Garten sollte naturnah sein. Dafür sind Strukturreichtum und viele standortgerechte heimische Pflanzen am wertvollsten. Zusammen mit einer extensiven Bewirtschaftung wird sich so in kurzer Zeit einvielfältiges und lebendiges Biotop einstellen.

Alle heimischen Fledermausarten ernähren sich von Insekten. Grundlage für einen fledermausfreundlichen Garten ist demnach die Insektenfreundlichkeit. Viele unserer heimischen Insekten sind Vegetarier, die während ihrer Entwicklung ganz bestimmte Pflanzen benötigen. Dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, möglichst nur nachts blühende Pflanzen für Nachtschmetterlinge anzupflanzen, sondern vielmehr sind die Nahrungspflanzen der Larven unserer Insekten hier von Bedeutung. Manche Nachtfalter nehmen als Schmetterling gar keine Nahrung mehr auf. Die Raupen dagegen lassen sich gerne füttern. Wer in seinem Garten darauf Rücksicht nimmt, wird ein reiches Insektenleben bekommen, und damit die Grundlage für zufriedene Fledermäuse schaffen.

Selbstverständlich muss in einem solchen Garten vollständig auf den Einsatz von Gift verzichtet werden.

Praktische Tipps zur Umsetzung finden Sie in diesem Buch.